"Der Entvölkerer von Alzei
(Adé die Fahne tagt)"
2019
12 Zeichnungen
Mixed
je 42 x 29,7 cm
Schlamau-Wiesenburg, 1.-5. Oktober 2019
Diese Zeichnungen entstanden auf einem Künstlertreffen in Schlamau/Brandenburg, einem Ort mit wenigen hundert Einwohnern, der eine einzige Kneipe besitzt, die an drei Abenden in der Woche
geöffnet hat. An manchen Abenden kommt kein einziger Gast mehr.
Das Thema des Treffens war "Gewaltlosigkeit". Diese abstrakt scheinenden Zeichnungen sparen "Gewalt" aus - und lassen "Losigkeit" übrig.
Sie haben eine leere Oberfläche, ähnlich einem Spiegel, der am Rand von farbigen Linien begrenzt wird. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich ein Begegnungs- und Überschneidungsfeld mit meinem
Vater schuf. Ein leerer Spiegel. "Leben", das in farbigen Linien erscheint, die an (flach und tot gewordene) Lebenskurven erinnern, wie medizinische Geräte sie als Anzeiger von Vitalfunktionen
abbilden.
„Der Entvölkerer“ ist eine wörtlichere Übersetzung des Titels einer Erzählung von Samuel Beckett („Le dépeupleur“), die in der offiziellen deutschen Version „Der Verwaiser“ heißt. "Alzei" lässt
sich als ineinander geschobenes Wort aus Alzheimer und Alzey lesen, der Ort aus dem der Sänger Volker in der Nibelungensage stammt.
Spiegel von Kunst und Krankheit. Betont einfache Trauerbilder, die eine Abwesenheit, eine verwaiste Entvölkerung bezeichnen.
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XII